Im August 1936 stellt "The Motor" das Rover-Programm für das Modelljahr 1937 vor. Der Artikel beschreibt alle verfügbaren Modelle der heute als "P2" bezeichneten Serie.
ROVER - Zwei neue Wagen und überarbeitete Karosserien
"The Motor", 18, August 1936
Jedes Jahr wird die Ankündigung des Rover-Programms von der immer größer werdenden Zahl von Autofahrern, die sich bei ihren Käufen auf hochwertige Fahrzeuge mit moderater Leistung und moderatem Preis beschränken, mit Spannung erwartet. Die Modellpalette für die Saison 1937 ist von besonderem Interesse, da zwei neue Fahrzeuge eingeführt werden und die Karosserien der anderen Fahrgestelle weitgehend neu gestaltet wurden. Die markanten Saloons und Sports Saloons weisen eine Reihe von Verfeinerungen auf.
Es ist natürlich ein offenes Geheimnis, dass seit geraumer Zeit leistungsstärkere Wagen als der Fourteen auf den Markt kommen; die hier vorgestellten Modelle mit 16 und 20 hp sind beide das Ergebnis intensiver und langwieriger Versuchsarbeit. Die Abbildungen zeigen, daß die neuen Modelle bezüglich der Karosserie eine gewisse Ähnlichkeit mit den früheren Baureihen aufweisen. Der Radstand und die Spurweite des Sixteen und des Speed Twenty entsprechen den Abmessungen des Fourteen, doch damit endet die Ähnlichkeit. Denn die beiden leistungsstärkeren Fahrzeuge verfügen über ein völlig neues Fahrgestell, ein neues Triebwerk, eine neue Lenkung und so weiter. Die Maße von Bohrung und Hub betragen 67,5 mm und 100 mm (2.147 ccm) für den Sixteen und 73 mm und 100 mm (2.512 ccm) für den Speed Twenty.
Leichter und dennoch stabiler Rahmen
Der Rahmen ist äußerst robust konstruiert und besteht durchweg aus Kastenprofilen. Er ist nicht schwer, denn durch die Verwendung tiefer Pressungen (die Tiefe der Hauptträger beträgt nicht weniger als 6 1/2 Zoll) und das Anschweißen von Umfassungsblechen an die Flansche wird eine so steife Struktur erzeugt, dass relativ dünnes Material verwendet werden kann. Die Seitenkanäle sind gerade Träger, die über die Vorderachse und unter der Hinterachse verlaufen. Es gibt nicht weniger als sieben Querträger mit kastenförmigem Querschnitt, zusätzlich zu winkelförmig angeordneten Schwellen an der Vorderseite. Ein wichtiger Punkt ist, dass die Stoßdämpfer mit allen Stoßdämpferhalterungen in die Hauptstruktur integriert sind.
Leichte, aber gut verrippte Pressteile sind an den äußeren Flanschen der Hauptträger angebracht, um die Schweller, Trittbretter usw. zu tragen, und die so gewährleistete Unterstützung wirkt sich mit Sicherheit günstig auf wichtige Teile wie die Passform der Türbefestigungen, Scharniere usw. aus. Vorn und hinten werden halbelliptische Federn verwendet, wobei die hinteren Federn vom Hauptrahmen abstehen, um eine möglichst breite Federbasis für die Kurvenstabilität zu erhalten. Ein Burman-Douglas-Lenkgetriebe ist in der vorderen Querverstrebung montiert. Ein Querlenker wird verwendet, um die Geometrie des Mechanismus so perfekt wie möglich zu halten. Da die Lenksäule gut geneigt ist, ist die Position des Lenkrads besonders komfortabel.
Obwohl sich die Motoren des Sixteen und des Speed Twenty in ihrer Größe unterscheiden, sind sie fast identisch in ihrer Ausstattung, so dass eine Beschreibung für die beiden Einheiten ausreicht. Wie bei den bisherigen Modellen der Rover-Baureihe handelt es sich um eine Einheitskonstruktion, bei der das Gehäuse, in dem sich die Kupplung und das Getriebe befinden, auf einem am hinteren Ende des Motorblocks ausgebildeten Flansch montiert ist. Dieses Gussteil ist sehr massiv, tief und innen gut verstrebt, um die vierfach gelagerte Kurbelwelle zu tragen.
Ein weiteres praktisches Merkmal, das sowohl von Besitzern als auch von von den Mechanikern geschätzt wird, ist die Tatsache, dass der Flansch der Ölwanne - wie auch alle anderen Flansche am Motor - breit ist und die Befestigungsbolzen eng beieinander liegen, so dass wirklich effektive öldichte Verbindungen leicht hergestellt werden können.
Die gesamte Einheit wird an drei Punkten im Rahmen befestigt, die alle mit Gummieinlagen versehen sind. An der Vorderseite ist ein Paar Halterungen mit einer Verkleidungsleiste am Motorgehäuse verschraubt, wobei ober- und unterhalb der Armverlängerungen Gummischeiben angebracht sind. Ein sehr großes Gummizapfenlager befindet sich am hinteren Ende, wo ein kreisförmiges Gehäuse einen bearbeiteten Teil des Freilaufgehäuses hinter dem Getriebe umschließt.
⇒ Zum Bericht über die ROVER-Modelle für das Modelljahr 1939
⇒ Zum Bericht über die ROVER-Modelle für das Modelljahr 1940
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Der 10hp Saloon behält seine Karosserie auch 1937 | Der 12hp Sports Saloon mit neuer Karosserie für 1937 | ||
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Der 12hp Vierzylinder - Motor für 1937 | The neue 16hp Sechszylinder - Motor für 1937 | ||
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![]() Oben: Die ungewöhnliche Reserverad-Unterbringung in den Modellen 12hp, 14hp und 16hp. Links: Das neue Stevenson Wagenheber-System in den Modellen 12hp, 14hp, 16hp und 20hp. Rechts oben: Der Chassisrahmen des 16hp wird vorne durch einen Querträger versteift. Rechts unten: Neu ist die Unterbringung des Schalldämpfers außen am Rahmen im neuen 16hp. |
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Ein abnehmbarer Zylinderkopf trägt vertikal angeordnete, hängende Ventile, die, wie bei Rover üblich, über Stößelstangen und Kipphebel von einer Nockenwelle, die im Kurbelgehäuse untergebracht ist, betätigt werden. Am vorderen Ende des Kopfes befindet sich eine Expeller-Wasserpumpe. Die Einlass- und Auslasskrümmer sind an der Seite des Kopfes angebracht. Die Anordnung der Krümmer ist außergewöhnlich interessant. Die drei mit den Einlassventilen in Verbindung stehenden Doppel-Öffnungen sind durch Abzweigrohre abgedeckt, die in eine gemeinsame Kammer von annähernd kreisförmiger Form münden, die unter dem Vergaserstutzen gebildet wird. An der Unterseite dieser Kammer ist der Auspuffkrümmer angebracht, wobei eine gasdichte Verbindung mittels einer einfachen Kupferscheibe hergestellt wird. Auf diese Weise wird ein hoher Leitfähigkeitsfaktor erreicht, so dass bei allen Geschwindigkeiten ein effektiver Hotspot entsteht.
Am vorderen Ende der Einheit befindet sich ein externer Reibungs-Kurbelwellen-Schwingungsdämpfer. Davor treibt eine Riemenscheibe die Spindel der Wasserpumpe und eine belüftete Lichtmaschine an, die in einer Halterung auf der linken Seite des Motorblocks angebracht ist. Im übrigen gilt für die neuen Typen die Spezifikation des vorhandenen 14hp-Modells - eine Einscheiben-Trockenkupplung und ein Vierganggetriebe mit schrägverzahnten Zahnrädern für den zweiten, dritten und vierten Gang, die den Antrieb über ein Freilaufrad auf die übliche nadelgelagerte Kardanwelle und die Spiralkegelrad-Hinterachse übertragen.
Die Getriebeübersetzungen des Sixteen betragen 4,7, 7,l4, l0,62 und 18,99 zu 1. Die Achsübersetzung des Speed Modells ist natürlich etwas höher, sie beträgt in diesem Fall 4,5 zu 1. Weitere Merkmale des Fahrgestells sind die rundum angebrachten mechanischen Girling-Bremsen und Drahtspeichenräder mit Magna-Naben, die mit 5,50-Zoll-Reifen auf 17-Zoll-Felgen ausgestattet sind.
Die 10hp, 12hp und 14-hp-Modelle
Die mechanischen Komponenten des Ten-, Twelve- und Fourteen-Fahrgestells wurden im Wesentlichen nicht verändert. Die Modelle Ten und Twelve haben Vierzylindermotoren mit Hubräumen von 1.389 ccm bzw. 1.495 ccm, während der Hubraum des Fourteen-Motors wie bisher 1.577 ccm beträgt.
Alle Motoren haben hängende Ventile, ein Kurbelwellenlager zwischen jedem Kurbelwellenpaar, ein Hochdruck-Ölsystem und eine belüftete Lichtmaschine mit Riemenantrieb. Das Getriebe dieser Modelle entspricht genau dem des bereits beschriebenen neuen Fahrgestells. Die 12-, 14-, 16- und 20-hp-Wagen sind jetzt mit einem neuen eingebauten Stevenson-Wagenhebersystem ausgestattet.
Zu den neuen Merkmalen gehören gusseiserne Bremstrommeln mit einem Durchmesser von 12 Zoll für alle Modelle, die so konstruiert sind, dass sie eine enorme Steifigkeit aufweisen; eine tiefe Flanke sorgt dafür, dass das Wasser leicht von den Reibungsflächen abgeleitet wird. Zur allgemeinen Ausstattung gehören Avon-Reifen, Triplex-Glas und britische Jaeger-Instrumente.
Karosserie-Merkmale
Bei der Behandlung der Karosserie beginnen wir mit dem 10 hp-Modell. Dieser Saloon wurde im Design und in der Form des Daches und der Rückwand verändert, um das Erscheinungsbild zu verbessern. Die Vordertüren sind jetzt an den Mittelsäulen angelenkt und die unteren Ecken sind abgerundet, um den Zugang zu den Sitzen zu erleichtern. Eine weitere Verbesserung des Aussehens ist mit den vorderen Kotflügeln verbunden, die an ihrem vorderen Ende niedriger sind, während die seitlichen Schürzen tiefer sind als bisher; eine ausstellbare Windschutzscheibe mit zentraler Betätigung ist ebenfalls Teil der Ausstattung.
Die Karosserie aller Modelle, mit Ausnahme des Ten, wurde in ihrer Art genormt, wenn auch nicht unbedingt in den Abmessungen. Die Heckpartie sowohl der Sports Saloons als auch der normalen Sechszylinder-Saloons folgt in etwa den Linien des Sports Saloons des Modells 1936, wobei ein eingebautes und geräumiges Gepäckabteil attraktiv in das Heck eingearbeitet wurde.
Die Abbildungen der verschiedenen Karosserietypen geben einen klaren Hinweis auf die Linienführung der neuen Fahrzeuge. Das Erscheinungsbild der Frontpartie wurde verändert, indem die vorderen Kotflügel höher an der Seite des Kühlers angebracht wurden und in einer Kurve weitergeführt werden, die mehr oder weniger abrupt am Trittbrett endet. Die Kotflügel selbst sind größer als die der Modelle von 1936 und laufen an ihren Vorderkanten tiefer aus, während eine breite Innenschürze vorhanden ist. Ein interessantes Merkmal der Kotflügelbaugruppe ist, dass der Kühlerblock, die Kühlerverkleidung, die beiden vorderen Kotflügel und ihre Halterungen zu einer Einheit zusammengebaut sind.
Bei allen Modellen sind die Sitze mit weichem Vaumol-Leder gepolstert, und die Verarbeitung und die allgemeine Ausführung sind von der gleichen hohen Qualität, die den Rover-Fahrzeugen so viele Auszeichnungen bei Karosseriewettbewerben eingebracht hat.
Es steht eine breite Palette von Farbschemata zur Verfügung. Triplex-Glas wird für Fenster und Windschutzscheibe verwendet, und Doppelscheibenwischer sind Standard.
Im August 1938 präsentiert "The Motor" die Rover - Modellpalette für das Modelljahr 1939. Der Artikel beschreibt alle Änderungen der Modelle der Baugruppe "P2".
Automobile 1939 - Die Rover der neuen Saison
Detailänderungen an den 10, 12, 16 and 20 hp Modellen.
Ein völlig neuer 14 hp - Motor.
Neue Drop-head Coupés für alle Sechszylinder-Chassis
"The Motor", 23. August 1938
Das Rover-Programm für 1939 wird für eine große Anzahl von Autofahrern von besonderem Interesse sein, da diese Firma das Glück hat, sich einen eigenen Kundenstamm aufgebaut zu haben, der sich zudem ständig erweitert, da so viele Autofahrer so weise sind, ein Auto der Qualitätsklasse zu kaufen.
Für das Jahr 1939 führt die Firma Rover ihre bestehende Modellpalette fort, die aus zwei Vierzylinder-Fahrzeugen mit 10 und 12 hp und drei Sechszylinder-Typen mit 14, 16 und 20 hp besteht. Es wurden bestimmte technische Änderungen vorgenommen, die für alle diese Typen gelten. Sie alle tragen zu Wirtschaftlichkeit, Leistung und Fahrkomfort bei.
Die Zylinderköpfe wurden im Vergleich zu den Vorjahresmodellen modifiziert, um die heißen Stellen im Zylinderkopf schnell zu kühlen. Während bei früheren Modellen die Pumpe das Wasser durch den Kopf saugte und in den Kühler leitete, fördert sie es jetzt mit erheblichem Druck in den Zylinderblock. Dabei sntsteht ein Verteiler, aus dem das Wasser durch Düsen auf die Auslassöffnungen strömt, wie in einer Skizze dargestellt.
Außerdem ist ein Thermostat eingebaut, damit die normale Betriebstemperatur nach dem Anlassen sehr schnell erreicht wird, und es ist auch vorgesehen, dass bei Bedarf auf einfache Weise eine Fahrzeugheizung eingebaut werden kann.
Bei den Vierzylindermotoren wird ein interessanter neuer Einlaßkrümmer verwendet, der die beiden inneren und die beiden äußeren Zylinder bedient. Dies hat zu einer wesentlich verbesserten Verteilung des Kraftstoffs geführt und eine Verringerung des Hot-Spot-Bereichs ermöglicht, was in Verbindung mit der verbesserten Kühlung des Zylinderkopfs eine Erhöhung der Verdichtung um etwa einen halben Prozentpunkt ermöglichte. Dies führt nicht nur zu einer verbesserten Leistung, sondern auch zu einer höheren Wirtschaftlichkeit. Bei den Sechszylindermotoren wurden die 16 und 20-hp-Motoren nicht wesentlich, sondern nur bezüglich der neuen Kopfkonstruktion verändert. Jedoch der 14-hp-Motor wurde vollständig neu entwickelt. Er hat jetzt einen Hubraum von 1.901 ccm im Vergleich zu den 1.577 ccm des Vorgängermotors und ist äußerlich den anderen und größeren Sechszylindern sehr ähnlich. Er hat mit ihnen zum Beispiel eine ausgewuchtete, vierfach gelagerte Kurbelwelle, den Fallstromvergaser und die leicht zugängliche Anordnung von Bauteilen wie Verteiler und Lichtmaschine gemeinsam.
Ein noch interessanteres Merkmal der neuen Rover-Baureihe ist aus Sicht des Besitzers das völlig neue Getriebe. Es sei daran erinnert, dass die Firma Rover im vergangenen Jahr eine Kupplung eingeführt hat, die sich durch einen schwimmenden Rückzug auszeichnete, der sicherstellte, dass die Kupplungsscheibe immer rechtwinklig zum Getriebe anliegt. Diese Kupplung wurde in Verbindung mit einem Freilauf im Getriebe verwendet, einem Bauteil, das bei Rover-Fahrzeugen seit vielen Jahren zum Standard gehört. Damit ist das Schalten natürlich eine einfache Angelegenheit, bei der der Schalthebel bei geschlossener Drosselklappe in die gewünschte Position zu bringen ist und dann der gewünschte Gang anliegt. Es wird jedoch eingeräumt, dass einige Besitzer eine normale Schaltung bevorzugen, in welchem Fall ein doppeltes Kuppeln notwendig ist, um einen leisen Gangwechsel zu erreichen. Um auch diesen kleinen Nachteil zu überwinden, wurde jetzt ein neues Getriebe entwickelt, das zwischen dem dritten und vierten Gang, mit großen (3 1/2 Zoll Durchmesser) Eingriffskonen synchronisiert ist. Auf diese Weise wurde das mechanische Geschick, das beim Schalten erforderlich ist, unter allen Bedingungen auf ein Minimum reduziert.
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Der 14hp Saloon bekommt einen neuen Motor für 1939 | Der 20hp Sports Saloon ist die Spitze des Programms - auch 1939 | ||
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Die wohl geordneten Instrumente der 1939er Modelle | Querstabilisatoren an beiden Achsen für 1939er Modelle | ||
![]() Die Vierzylindermotoren haben jetzt einen modifizierten Ansaugkrümmer mit getrennten Kanälen zu den inneren und äußeren Zylindern. |
![]() Der Kofferraum des 10hp Saloon für 1939 |
![]() Eine Schnittansicht des neuen Zylinderkopfes, die zeigt, wie die Wasserstrahlen unter Druck auf die Sitze der Auslassöffnungen gerichtet werden. |
Die Qualitäten der Lenkung und des Fahrwerks wurden auch bei den Sechszylinder-Modellen durch die Verwendung von Stabilisatoren an der Vorder- und Hinterachse des Fahrzeugs erheblich verbessert. Diese Stabilisatoren haben die Form von quer zum Rahmen verlaufenden Torsionsstäben, die über parallele Arme mit der Achse verbunden sind. Sie dienen dem doppelten Zweck, die Wankbewegungen zu verringern und die Kurvenstabilität des Fahrzeugs zu verbessern. Diese beiden Begriffe sind keineswegs gleichbedeutend, und es wurden sehr sorgfältige Untersuchungen zu beiden Aspekten der Frage durchgeführt. Eine weitere Verbesserung ist die Verwendung der neuen Stoßdämpfer vom Typ Luvax. Die Girling-Bremsen sprechen auf sehr leichten Pedaldruck an und haben stark geänderte Trommeln, um eine gute Steifigkeit zu gewährleisten. Sie sind sorgfältig konstruiert, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
Karosserie-Details
Bei den Karosserien der Wagen gibt es mehrere völlig neue Modelle. Einer davon ist der neue 10-hp-Saloon, der jetzt über einen großen eingebauten Kofferraum mit einem verdeckten Reserverad im hinteren Teil des Wagens verfügt, wodurch er den anderen Modellen anpasst und in seinem Nutzen erheblich verbessert wurde. Das 10 hp Coupé und die Saloons und Sports Saloons der 12-, 14-, 16- und 20-hp-Wagen bleiben praktisch unverändert, mit Ausnahme kleiner Detailverbesserungen. Eine davon ist die Einrichtung, die Scheibenwischer auch bei leicht geöffneter Frontscheibe benutzen zu können. Die Konstruktion ermöglicht es, das Fahrzeug in diesem Zustand durch Regen zu fahren, ohne dass Nässe in den Innenraum eindringt, da am unteren Ende des Scheibenrahmens ein Ablenkblech angebracht ist.
Ein automatischer Rückfahrscheinwerfer ist jetzt vorhanden und zusätzlich wurde das Abblendlicht-System an der Vorderseite übernommen, das in Betrieb geht, wenn der Abblend-Schalter für die Hauptscheinwerfer benutzt wird.
Eine weitere sehr willkommene Änderung ist die Verfügbarkeit von Drophead-Coupés bei den Sechszylinder-Modellen. Diese sind vom bekannten Tickford-Typ der der Firma Messrs. Salmons und sind besonders schöne Beispiele für diese attraktive Karosserieform. Sie können entweder in die Coupé-de-Ville-Position geöffnet werden oder aber als echtes Cabriolet genutzt werden. Ihre Linien wurden sorgfältig gewählt, um mit dem Kühler und den Kotflügeln zu harmonieren. Zweifarben-Lackierungen gibt es bei den neuen Fahrzeugen nicht, als Standardfarben stehen jetzt Dunkelblau, Grün, Grau, Kastanienbraun und Schwarz zur Vefügung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rover-Politik der ständigen Verbesserung des Designs einer gut eingeführten Fahrzeugreihe bei einer großen Zahl potenzieller Käufer auf Zustimmung stoßen wird. Wir sind sicher, dass sie von den Leistungen und der Konstruktion der neuen Modelle, die wir gerade beschrieben haben, nicht enttäuscht sein werden.
In einem mehrseitigen Artikel stellt "The Motor" im August 1939 die ROVER - Modelle für das Modelljahr 1940 vor. Es ist sicher interessant, über die geplanten Änderungen zu lesen - es war nicht vorhersehbar, dass der Kriegsbeginn wenige Wochen später die Produktion zum Stillstand bringen würde.
Automobile 1940 - Das ROVER - Programm
"The Motor", 15. August 1939
Die Feststellung, dass die Rover-Verkäufe in der Saison 1938/9 alle bisherigen Rekorde gebrochen haben, mag wie eine matte Wiederholung klingen. Diese Feststellung gilt für mehreren Unternehmen, deren Produkte wir in den letzten Wochen beschrieben haben, doch es ist interessant, dass es sich in jedem Fall um hochwertige Modelle handelt, die zu überdurchschnittlich hohen Preisen verkauft werden. Dies scheint zu beweisen, dass die Besitzer bereit sind, einen Aufschlag auf den Kaufpreis zu zahlen, wenn sie dafür einen echten Gegenwert erhalten, und da bei der Qualität Rover-Produkte seit vielen Jahren führend sind, erübrigt es sich, auf diesen Aspekt ihrer Konstruktion einzugehen.
Die Fahrzeuge für das Jahr l940 ähneln im Großen und Ganzen denen, die zuvor hergestellt wurden, und die Palette besteht aus Vierzylindermodellen mit 10 und 12 hp sowie Sechszylinderfahrzeugen mit 14 hp, 16 hp und 20 hp. Bei den erstgenannten Modellen besteht die Wahl zwischen einer Saloon- und einer Coupé-Karosserie, bei den anderen zwischen einem Saloon und einem Sports Saloon, während alle Sechszylinder-Fahrgestelle auch mit einer Drophead-Coupé-Karosserie der Firma Salmons erhältlich sind.
Die Farben, Ausstattungen und Preise für alle Modelle bleiben ebenfalls unverändert, und diese Politik des Unternehmens hilft dem Besitzer erheblich dabei, den Gebrauchtwert seines Autos zu erhalten und damit den größten Einzelposten beim Autobesitz, nämlich den Wertverlust, spürbar zu verringern.
Trotz der Ähnlichkeit des allgemeinen Aussehens der Fahrzeuge wurde eine beträchtliche Anzahl von Verbesserungen an der Karosserie vorgenommen. Bei allen Modellen außer dem Ten wurde die hintere Spur von 4 Fuß 4 ins auf 4 Fuß 6 ins vergrößert, was eine Verbreiterung des Rücksitzes ermöglicht, so dass drei durchschnittliche Fahrgäste bequem Platz finden. Die tatsächliche Vorderseite des Sitzes beträgt 50 Zoll und zwischen den Armlehnen 45 Zoll. Außerdem haben die Sitze dieser Wagen jetzt Moosgummipolster über den Federkernen, die sich im Vergleich zu früheren Konstruktionen als bequemer erwiesen haben. Eine weitere leicht erkennbare Änderung ist die neue Form des Armaturenbretts, die auf unseren Fotoseiten* abgebildet ist. Die Instrumente sind jetzt einheitlich gestaltet und symmetrisch auf dem Träger angeordnet. Alle Modelle verfügen nun über eine Wassertemperaturanzeige, die mit einer Öldruckanzeige gekoppelt ist, sowie über eine elektrische Uhr. Eine weitere elektrische Vorrichtung ist der Benzinreservehahn, der über einen Schalter an der Armaturentafel bedient wird. Die Tanks haben ein Fassungsvermögen von 10 Gallonen für den Ten, 10 1/2 Gallonen für den Twelve und 11 3/4 Gallonen für die Sechszylinder-Modelle. Neben dem Reservehahn gibt es eine elektrisch betriebene Tankfüllstandsanzeige, die mit einer weiteren kombiniert ist, die den Füllstand in der Ölwanne anzeigt.
Neben dem Armaturenbrett gab es weitere Verbesserungen wie eine hölzerne Zierleiste oberhalb des Armaturenbretts anstelle der zuvor verwendeten Stoffabdeckung. Die Windschutzscheibe kann in einem weiten Winkel geöffnet werden, und es ist interessant festzustellen, dass sie zusätzlich leicht geöffnet werden kann, um eine Zwangsbelüftung zu ermöglichen. Da dies bei warmem, regnerischem Wetter notwendig ist, wurde eine Abweisleiste angebracht, die es ermöglicht, die Windschutzscheibe leicht zu öffnen, ohne dass Regen in den Innenraum geblasen wird und die Scheibenwischer normal funktionieren.
Um bei der Zusammenfassung der äußerlichen und sichtbaren Änderungen zu bleiben, werden bei allen Sports Saloons, dem 10-hp-Coupé und den Drophead-Coupés Lucas-Doppelwindhörner verwendet, je eines auf jeder Seite mit einer verchromten Querstange in der Mitte, die ein Lucas-Passierlicht trägt. Alle Modelle sind mit einem Passierlicht ausgestattet, das in Betrieb geht, wenn der Abblendschalter die Scheinwerfer ausschaltet.
Beim der 10-hp-Saloon sind die Lüftungsabdeckungen jetzt an den Türen angebracht, und alle Innenverkleidungen sind aus Nussbaumholz, einschließlich der Fensterrahmen. Bei den Drophead-Coupés wurden ebenfalls dreieckige Lüftungspaneele angebracht. Diese Karosserien haben modifizierte Verdecke, tiefergelegte Sitze und viele andere Detailverbesserungen, die sie in die erste Reihe der auf britischen Fahrgestellen erhältlichen Cabriolet-Karosserien stellen.
Schließlich sind die Rubery Owen Vollmetallräder jetzt Standard, die mit den neuartigen Silent Tread Avon-Reifen ausgestattet sind. Die 10-hp-Modelle verwenden die Reifengröße 17 mal 4,75 Zoll, die 12-hp-Modelle 17 mal 5,25 Zoll und die Sechszylindermodelle 17 mal 5,5 Zol. Drahtspeicenfelgen sind gegen Aufpreis lieferbar.
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Der ROVER 10hp Saloon für 1940. | Die Drophead Modelle mit neuem Verdeck für 1940. | |||
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Der 16hp Sixteen Saloon, Modelljahr 1940. | Der 20hp Twenty Sports Saloon, Modelljahr 1940. | |||
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Neues Ein- und Auslaß-System beim 16hp - Motor | Großer Kofferraum bei allen 1940er Modellen | Ersatzrad und Werkzeug im Kofferraumdeckel |
Leichterer Radwechsel
Die Montage von Rädern, die mit Stehbolzen befestigt sind, ist recht schwierig, da zusätzlich zum Heben des Gewichts des kompletten Rades in einem ungünstigen Winkel man die Bolzen in die Löcher der Felge einführen muß. Für die meisten Frauen und viele ältere Menschen ist dies ein Vorgang, der ihre körperlichen Kräfte stark beansprucht. Beim Rover wird die Arbeit durch eine Halterung für das Rad sehr erleichtert. Diese besteht aus einer Verlängerungshülse, wie in der Abbildung gezeigt. Es genügt, das Rad auf die Hülse zu schieben, es gegen die Bolzen zu führen, zu drehen, bis sie mit den Löchern übereinstimmen, und dann das Rad aufzuschieben.
Semi-ellíptische Federung
Die herkömmlichen Achsen sind vorne und hinten durch semi-elliptische Federn befestigt. Es werden hydraulische Luvax-Kolbenstoßdämpfer verwendet, und mit Ausnahme der 10-hp-Wagen werden sowohl für die Hinter- als auch für die Vorderachse Stabilisatoren verwendet. Eine Verbesserung in Bezug auf die Vorderachse ist ein federbelasteter Lenkungsdämpfer. Die Konstrukteure müssen die Skylla der federnden und unnachgiebigen Bedienung und die Charybdis einer harten Lenkung, die die Stöße der Straße auf den Fahrer zurück überträgt, ausgleichen. Die Rover Co. hat eine sehr direkte Lenkung eingebaut mit einer neuen Stoßdämpfung durch den neuen Lenker.
Die Girling-Bremsen sind wie bisher ausgeführt, und die Trommeln sind nicht nur tief verrippt, um eine hohe Steifigkeit zu erreichen, sondern auch abgedichtet, um zu verhindern, dass Wasser auf die Bremsbeläge gelangt, was die allgemeine Effizienz beeinträchtigen würde.
Es ist deutlich, dass es die Politik der Rover Co. war, erfolgreiche Modelle weiter zu entwickeln statt radikale Änderungen durchzuführen, obwohl die geänderte Ansaugung bei den Sechszylindrmotoren eine erhebliche Änderung darstellt. Wir sind der Meinung, dass sich diese Politik für eine große Anzahl von Rover-Besitzern lohnt, die in der Regel ihr vorhandenes Fahrzeug durch ein anderes Modell der gleichen Marke ersetzen wollen. Doch schon aufgrund ihrer Eigenschaften müssen die Fahrzeuge für jeden attraktiv sein, der sich ein Qualitätsfahrzeug zu einem vernünftigen Preis wünscht.
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