Die DEWAR-Trophy für den ROVER 14/45hp
Die Broschüre, in der ROVER den Erhalt der DEWAR-Trophy feiert
1925 wird der ROVER 14/45hp mit der DEWAR-Trophy ausgezeichnet. In einer kleinen Broschüre feiert ROVER das Ereignis medienwirksam. Wir geben nachfolgend den Broschürentext wieder.
Diese wertvolle Trophäe, die 1906 von Lord Dewar gestiftet wurde, wird vom Royal Automobile Club verliehen, um außergewöhnlich verdienstvolle Leistungen zu würdigen, die in den von der R.A.C. überwachten "Certified Trials" erzielt wurden.
Die Geschichte der Dewar-Trophy
Jedes Jahr vergibt der Royal Automobile Club (von Großbritannien) eine wertvolle Trophäe an das Auto, das in einem von der R.A.C. durchgeführten Zertifizierungsverfahren während der vorangegangenen zwölf Monate die verdienstvollste Leistung erbracht hat.
Diese stattliche Auszeichnung ist als Dewar-Trophy bekannt, da sie dem R.A.C. 1906 von Lord Dewar zum Gedenken an herausragende Ereignisse in der Entwicklung des Automobils gestiftet wurde.
In den vergangenen Jahren wurden Meilensteine der Automobilgeschichte durch die Verleihung der Dewar-Trophy gebührend gewürdigt. So wurde 1907 der Rolls-Royce 15.000-Meilen-Test des "Silver Ghost" für diese Ehre ausgezeichnet, und 1909 wurde der siebentägige Non-Stop-Test des Knight-Motors mit Hülsenschieber-Ventilen (der diese Art von Triebwerken in der öffentlichen Wertschätzung fest verankerte) mit der Verleihung der Dewar-Trophy gewürdigt. Später trug der 30.000-Meilen-Test des Rapson-Reifens diese Palme der Automobilwelt.
Und jetzt, für das Jahr 1925, hat der Royal Automobile Club die Dewar-Trophy an die Rover Company, Ltd. aus Coventry verliehen.
Der Versuch, für den diesem alteingesessenen Unternehmen die Trophäe verliehen wird, ist insofern einzigartig, als ihn noch nie zuvor ein Automobil erfolgreich absolvierte. Er wurde mit einer 14/45 hp Rover-Limousine durchgeführt, und der Versuch selbst ist von besonderem Interesse.
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Den schlimmsten Abschnitt in Angriff genommen Etwa auf halber Höhe von Bwlch-y-Groes wird die Steigung erheblich steiler (siehe die Strecken-Kontur), und die Straßenoberfläche wird sehr rau und steinig. Die widrigen Wetterbedingungen, unter denen der Versuch durchgeführt wurde, sind auf diesem Foto sichtbar. Starker Regen fällt praktisch die ganze Zeit. |
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Für die Rover Company, die beschlossen hatte, die Fähigkeit ihres 14/45 hp Automobils unter Beweis zu stellen, eine hohe Leistung auf unbestimmte Zeit unter den härtesten Bedingungen aufrechtzuerhalten, verpflichtete sich, fünfzig aufeinanderfolgende Auffahrten auf den längsten und steilsten Bergpass innerhalb Großbritanniens für Motorfahrzeuge zu absolvieren.
Dies war am berüchtigten Bwlch-y-Groes, ein Pass, der dafür verantwortlich war, dass unzählige Fahrzeuge der besten Automarken, die die Auffahrt in Angriff genommen hatten, scheiterten. Es handelt sich in der Tat um einen Pass, der britischen Motorsportlern wohlbekannt ist, denn bei vielen Ausdauer-Tests wird er jedes Jahr als Haupt-"Leckerbissen" benannt, und er unterläßt nie, seinen Anteil an den Misserfolgen einzufordern.
Der fast zwei Meilen lange Bwlch-y-Groes (walisisch für "Pass des Kreuzes") liegt zwischen den Bergen in der Region Bala in Nordwales. Am Hang des Berges windet er sich immer weiter hinauf, ein Fahrweg, der in die steilen Hänge eingeschnitten ist, ein Anstieg, der mit einer scharfen Haarnadelkurve an einem steil ansteigenden Stück beginnt und jede Möglichkeit ausschließt, sie mit Tempo zu nehmen.
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Auf der Passhöhe Auf der Spitze des Bwlch-y-Groes wurde das Auto am Ende jeder Auffahrt angehalten und gewendet. |
Dann kommt ein langer, langer Streckenabschnitt, auf dem jeder Motor das Auto nur noch im zweiten Gang schleppen kann, und nach etwa einer halben Meile folgt plötzlich eine Steigung mit einem Maximum von mehr als 1 : 5 - und das zu einem Zeitpunkt, in der der Motor schon seit geraumer Zeit sein Bestes gibt.
Hier hält es der durchschnittliche Autofahrer für zweckmäßig, anzuhalten und den reißenden Strom hundert Meter weiter unten zu bewundern; hier wird das durchschnittliche Auto zum "Dampfer" und verlangt eine Auffüllung des Kühlers. Und selbst nach dem steilen Abschnitt bleibt noch ein weiterer langer Anstieg, bevor der Gipfel in Sicht kommt, und der Autofahrer zur Ansicht gelangt, dass eine Auffahrt zum Bwlch-y-Goes genug ist hinsichtlich des Wohls für sein Automobil.
Auf diesem Pass bestand der 14/45 hp Rover seine Bewährungsprobe. Fünfzigmal hinauf und ninunter, ein zwölfstündiger, zermürbender Test von Motor, Getriebe, Kraftübertragung und Bremsen (kein einziges Mal am Tag wurde der höchste Gang eingelegt, denn die Abfahrten erfolgten im dritten Gang).
Und im Ziel wurde nicht einmal ein halber Liter Wasser benötigt, um den Inhalt des Kühlers wieder auf sein ursprüngliches Niveau zu bringen.
Ein Test, der den 14/45 hp Rover unbestreitbar auszeichnete - unbestreitbar, weil unermüdliche offizielle Beobachter des Royal Automobile Club den Wagen bei jeder Auf- und Abfahrt begleiteten - eine Prüfung, die mit der Dewar Trophy gebührend gewürdigt werden sollte.
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Wechsel des Beobachters und des Fahrers |
Der Versuch begann um 7 Uhr morgens und wurde ohne Pause bis 19 Uhr fortgesetzt. Nach Abschluss von dreizehn Auf- und Abfahrten wurden der erste Fahrer und der R.A.C.-Beobachter abgelöst, und nach weiteren dreizehn Auf- und Abfahrten nochmals. Niemals, zu keiner Zeit, war das Auto ohne Aufsicht durch einen Beobachter.
Die Presse wird wie folgt zitiert:
"Dies vermittelt kein vollständiges Bild der Prüfung, da die Fahrbahnoberflächen durchweg sowohl locker als auch rau sind und bei der fraglichen Gelegenheit kontinuierlich Regen fiel, so dass die Prüfung von einem überaus originellen Charakter und wirklich praktischem Wert war. Während des Versuchs wurden keine Arbeiten oder Einstellungen am Auto vorgenommen.“
Massac Buist in The Sporting and Dramatic News
"Die meisten Autofahrer, die ihre Autos auf dieser berühmten walisischen Steigung ausprobiert haben, beglückwünschen sich selbst, wenn sie eine saubere Auffahrt geschafft haben. Einmal reicht für den gewöhnlichen Menschen oder das gewöhnliche Auto völlig aus".
A.P. Bradley in The Sphere
"Ich kann mich an keinen schwereren Test als diesen erinnern."
J. Owen in The Referee
Mit diesem Zertifikat wird der Erfolg des ROVER 14/45hp bestätigt
Unter anderem berichtet auch "Motor Sport" über das Ereignis. Zunächst wird im November 1925 über die Versuchsfahrt, im Dezember 1925 dann über die Verleihung der DEWAR Trophy berichtet.
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Der Rover 14/45 auf Bwlch-Y-Groes Ein interessanter Versuch mit dem 14-45 PS starken Rover Saloon wurde unter der Beobachtung des Royal Automobile Club durchgeführt und bestand aus 50 aufeinanderfolgenden Auffahrten am Bwlch-y-Groes. Der Test dauerte 12 Stunden praktisch ununterbrochener Fahrt, und während dieser Zeit wurde eine Gesamtstrecke von über 150 Meilen zurückgelegt. Unnötig zu erwähnen, dass der vierte Gang kaum benutzt wurde, der dritte, zweite und erste Gang waren fast ausschließlich im Einsatz. Interessant ist, dass am Ende des Versuchs weniger als ein halber Liter Wasser (Anm.: 0,3 Liter) benötigt wurde, um den Inhalt des Kühlers wieder auf sein ursprüngliches Niveau zu bringen. Der Wagen war durchgehend mit Fahrer und R.A.C.-Beobachter besetzt, und das Gesamtgewicht überstieg 31 cwt. (Anm.: 1.575 kg). Bwlch-y-Groes ist der berühmte Testhügel auf der Straße zwischen Dinas Mawddwy und Bala, Nordwales, und die Länge des Hügels beträgt etwa 1,6 Meilen (Anm.: 2,575 km). Quelle: Motor Sport, November 1925 |
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Die "Dewar"-Trophy Das Komitee der R.A.C. hat die "Dewar"-Trophy für 1925 an die Rover Co., Ltd, Coventry, für einen Test mit einem Rover 14/45 verliehen. Diese Auszeichnung, die erstmals 1906 verliehen wurde, wird jährlich von der R.A.C. für die verdienstvollste Leistung in einem Certified Trial vom Club vergeben. Die Leistung, die die Trophy für Rover sicherte, waren fünfzig kontinuierliche Auf- und Abfahrten auf dem bekannten walisischen Testberg Bwlch-y-Groes. Die Bergstrecke ist etwa 1½ Meilen (Anm.: 2,414 km) lang und hat eine durchschnittliche Steigung von 1 : 6,99. Dies ist das erste Mal seit der Verleihung der Trophy, dass sie für einen Test vergeben wurde, der sich ausschließlich auf Bergfahrten beschränkte. Quelle: Motor Sport, Dezember 1925. |
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