1926 Rover 16/50hp Rennwagen

ROVER "Odin"

Die 16/50 hp Rennwagen

1926 - 1927

Der ROVER "Odin" - eine getunte Version des ROVER 16/50hp - soll zeigen, dass das Modell nicht träge ist. - Die Abbildung ist der Zeitschrift "Motor Sport" vom Juli 2000 entnommen.

 

Der Meinung, die ROVER 14/45 hp und 16/50 hp seien im Vergleich zur Konkurrenz zu langsam, mußte ROVER entschieden entgegentreten. Vor allem der für die Werbung verantwortliche, in PR-Angelegenheiten erfahrene ⇒ Dudley Noble legt Wert darauf, dies zu widerlegen. Und der verantwortliche Konstrukteur, ⇒ Peter August Poppe, der mit seiner komplizierten Motorkonstruktion schon den Werksdirektor ⇒ Mark Wild dazu trieb, ROVER zu verlassen, stellte in kürzester Zeit mehrere Rennwagen auf die Räder, die den Ruf des 16/50 hp bessern sollten.

 
ROVER ODIN Version 1 - FrontDie ROVER-Kühlerform blieb erhalten, ebenso der Schriftzug ROVER ODIN Version 1 - MotorDer Motor wurde mit geänderten Ventilen und höherer Kompression angepaßt. Erkennbar sind die beiden Vergaser und die flexiblen Benzinleitungen ROVER ODIN Version 1 - HeckDas Heck des ROVER 'Odin' - die angepaßte Hinterradfederung ist erkennbar
 

Bisher sind nur die beiden dargestellten Karosserieformen bekannt. Für weiteres Bildmaterial sind wir dankbar.

Im Juli 2000 erschien in "Motor Sport" ein Artikel, in dem auf die ROVER 16/50hp Rennwagen bezug genommen wird. Daraus sind folgende Auszüge übernommen:

Was mich daran erinnert, wie man 1925, ... auf den 14/45 hp kam, für dessen Entwurf Peter August Poppe acht Jahre brauchte, nachdem er den bekannten Motorenhersteller White & Poppe verlassen hatte. Das Konzept war aufregend. Der 2132-cm³-Vierzylindermotor hatte geneigte hängende Ventile in bearbeiteten Hemi-Brennkammern, mit zentralen Zündkerzen, wie bei den besten Rennwagen.

Eine Nockenwelle in der Seite des Zylinderkopfes, die über Schneckenräder hinten am Motor angetrieben wird, betätigte die Einlassventile mit Kipphebeln und die Auslassventile über Stößelstangen, die horizontal durch Tunnel im Kopfbereich verlaufen, um deren Kipphebel zu betätigen. Dadurch wurden doppelte Nockenwellen vermieden.

Öl wurde aus einem Drei-Gallonen-Sumpf in alle erdenklichen Bereiche gepumpt. Teile des Motors, einschließlich Kolbenbolzen, Lager der Einscheiben-Kupplung, Getriebe und Lenkgetriebe. Gut, auf dem Papier. Aber die Leistung betrug nur 20 bhp pro Liter, das solide Fahrgestell war schwer, so dass der Rover 14/45 als Saloon nicht viel mehr als 52 mph erreichen konnte - und das nach langem Anlauf - und das bei einem Verbrauch von 16 bis 20 mpg. Jedes Auto wurde mit Verlust an die Händler verkauft und Garantiereparaturen belasteten die Werkstatt in Birmingham. Er war zudem teuer, z.B. £565 für den Weymann-Salon von 1926.

Also ein Auto, das schwierig zu verkaufen war. Rover tat, was man konnte. Die niedrigen Getriebeübersetzungen versah den 14/45 wenigstens mit gutem Bergsteigvermögen. So verpflichtete sich Rover zu 150 (Anm.: tatsächlich 50, siehe DEWAR-Trophy-Artikel) vom RAC beobachtete non-stop Auf- und Abfahrten des walisischen Terrorbergs Bwlch-y-Groes; für diese Leistung gewann Rover die Dewar Trophy für die beste Show des Jahres.

Zwei- und viersitzige Sportwagen-Modelle wurden angeboten, erstere zu 650 £, von denen eines auf der Brooklands-Rennstrecke Geschwindigkeiten von 83,94 mph und den fliegenden Start mit 85,49 mph absolvierte. Und zum ersten Mal seit 1907 baute Rover einen, wenn nicht sogar zwei Rennwagen.

In einem vermutlich verzweifelten Versuch, den 14/45 verkaufsfähiger zu machen, wurde die Bohrung von 75 mm auf 80 mm (2426 cc bei einem Hub von 120 mm) erhöht und dieser 16/50 verkaufte sich besser, obwohl er bei einer Testfahrt nur 54 mph erreichte. 1927 kostete der Sportzweisitzer 750 Pfund.

Zuvor wurde der Versuch unternommen, den 16/50 mit einer Rennwagen-Version populär zu machen. Der größere Motor wurde in ein leichter gemachtes 14/45-Chassis eingebaut und mit ⅛ Zoll größeren Ventilen, einem Verdichtungsverhältnis von 7:1 und zwei Stromberg-Vergasern, die von zwei Vakuumpumpen gespeist werden, lieferte er 92 bhp. Auf Differential und Rückwärtsgang wurde ebenso verzichtet wie auf den Dynamo, aber der batteriegespeiste Anlasser wurde beibehalten. Auch die Achsübersetzung wurde erhöht. Bei einer schmalen, wenn auch recht hohen einsitzigen Karosserie betrug das Trockengewicht des Wagens 21 cwt.

Auf der Rennstrecke wurde Earling Poppe 1926 Dritter im 'Odin', dem gelben Rover, erzielte zudem drei zweite Plätze, mit einer besten Runde von 102,9 mph, und einen weiteren dritten Platz 1927. Mit Geschwindigkeiten weit über denen der Limousinen mit 55/60 mph."

Im Artikel "The roads of the 1920th" veröffentlicht "Motor Sport" in Heft 10/1986 folgendes Bild des 16/50 hp "Odin":

ROVER ODIN Version 2 ". . . never mind what the orange single-seater Rover "Odin" did on Brooklands Track!"
 
ROVER ODIN Version 2 Der ROVER "Odin" - neben dem Wagen stehend J. K. Starley, am Steuer Erling Poppe, ältester Sohn des Konstrukteurs Peter August Poppe.

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