Unter dem Titel A NEW ROVER “LIGHT TWENTY” veröffentlichte The Motor am 2.September 1930 folgenden Bericht:
Wenige Ankündigungen wurden mit größerem Interesse erwartet als die der Rover Co., deren Politik in den letzten Jahren von allen Seiten positiv kommentiert wurde. Das Programm für 1931 ist umso interessanter, als es den jüngsten mutigen Schritt des Unternehmens, mit einem Produkt moderaten Preisniveaus in den 20 hp Mehrzylinder-Automobilmarkt einzusteigen, mit Genugtuung zu besiegeln scheint. Zusätzlich zu einem verbesserten Meteor-Modell - das Auto, auf das gerade Bezug genommen wurde - gibt es einen neuen "Light Twenty" mit einem etwas kleineren Chassis als der Meteor, aber dem gleichen Antriebsaggregat, der gleichen Kupplung, dem gleichen Getriebe usw. Der Preis des neuen Autos, komplett mit einer guten Coachbuilt- oder einer echten Weymann- Karosserie, beträgt nur £358. ...
Wenn man sich zuerst mit dem neuen Modell "Light Twenty" befasst, wurde bereits darauf hingewiesen, dass das Triebwerk dasselbe ist wie der Meteor-Motor, aber für 1931 wurden einige Verbesserungen bei der Anordnung der Nebenaggregate vorgenommen. Die Hauptmerkmale dieser Sechszylinder, wie eine vierfach gelagerte Kurbelwelle, obenliegende, durch Stößelstangen betätigte Ventile, ein Hochdruckschmiersystem usw., bleiben unverändert, ebenso Bohrung und Hub von 72 mm bzw. 105 mm (Hubraum 2.565 ccm; 19,3 h.p. R.A.C.-Einstufung). Die Motoraufhängung wurde jedoch von einer Dreipunkt- in eine Vierpunktaufhängung geändert, wobei die hintere Befestigung von 1930 beibehalten wurde, jedoch wurde vorne eine Platte quer über den Motorkörper angebracht und durch Halterungen mit dem Fahrgestellrahmen verschraubt. Diese Anordnung hat die Verlegung des Dynamos vom hinteren Teil des Blocks (er war ursprünglich etwas unzugänglich) an die Vorderseite des Motorgehäuses erleichtert, wo er mit einem Keilriemen in V-Form, zusammen mit der Lüfterspindel von der Kurbelwelle angetrieben wird.
Erwähnenswert ist auch, dass der Antrieb des Verteilers vereinfacht wurde, indem auf die lange senkrechte Welle verzichtet und der Verteiler unmittelbar über dem Kurbelgehäuse angeordnet wurde; die Spule befindet sich zweckmäßigerweise unmittelbar über dem Verteiler. Obwohl das Ansaugsystem sehr eng an das Muster von 1930 angelehnt ist, wird jetzt eine spezielle Vorrichtung zur Lufterwärmung und -filterung verwendet, wobei die Luft durch einen Filter (oder, besser gesagt, einen Reiniger) in die obere Ventilkammer und durch ein vertikales Rohr nach unten in den Einlass des Stromberg-Vergasers gelangt. Natürlich wird mit der Luft eine gewisse Menge Ölnebel in den Motor getragen, so dass die Schmierung der Ventilschäfte usw. erleichtert wird. Zum Einsatz kommen Bohnalite - Aluminiumkolben, die natürlich mit speziellen Ölabstreifringen versehen sind. Die vielleicht herausragendste Innovation betrifft jedoch die Kupplung, deren freie Glieder nun aus zwei Trockenplatten mit losen Ferodo-Ringen als Antriebsmedium bestehen. Der Druck wird von neun Federn geliefert, die über den Umfang des Schwungrads verteilt sind, und die Betätigung erfolgt über drei Kniehebel, die radial vom Drucklager in der Mitte beabstandet sind.
Ein Getriebe mit “leisem dritten Gang”
Wie nicht anders zu erwarten, wird das kürzlich eingeführte Vierganggetriebe mit einem "leisen Dritten" in der gleichen Form beibehalten, wie es 1930 in den Meteor-Modellen erschien. Das Getriebegehäuse selbst ist jedoch viel kleiner und sauberer als sein Prototyp, aber die ineinander greifenden Ritzel des dritten Ganges sind doppelt schrägverzahnt und die Eingriffswirkung der Zahnräder ist dieselbe wie beim bisherigen Typ. Es wird eine zentrale Schaltung verwendet.
Die Achsaufhängung erfolgt durch halbelliptische Federn vorne und hinten, wobei letztere untergehängt sind, um den Aufbau des Wagens so niedrig wie möglich zu halten. Stoßdämpfer sind rundum im Einsatz.
Das neue Fahrgestell weist viele interessante Merkmale auf, die alle zeigen, dass das Layout von praktischen Autofahrern geplant wurde. So sind beispielsweise die Pedale (die übrigens in der Reichweite verstellbar sind) mit federbelasteten Filzpolstern ausgestattet, um den Innenraum der Karosserie hermetisch von der Innenseite des Motorraums abzudichten. Die Schmierung der unteren Teile des Fahrgestells wuird durch eine Gruppe von Schmiernippeln erleichtert, die an der Außenseite des Fahrgestellrahmens in der Nähe des Scotts untergebracht sind, während die Anordnung des vorderen Bremsmechanik eine Einstellung ermöglicht, ohne dass man unter das Fahrzeug kriechen oder Werkzeuge benutzen muß.
Die Karosserie ist hervorragend verarbeitet und bietet trotz der Tatsache, dass der Radstand und die Spurweite nur 9 ft. 3 ins. bzw. 4 ft. 2 ins. betragen, eine ausgezeichnete Unterbringung der Fahrgäste.
Die Coachbuilt- und Weymann- Saloons und das Sportsman’s Coupé werden für je £358 verkauft, und die “Regal” - Version dieser Modelle kostet £380.
Der neue viertürige “Light Twenty” Saloon kostet £358
Das Sportsman’s Coupé des Rover “Light Twenty”. Es kostet £358.
Die Pedale des "Light Twenty" werden durch gefederte Filzscheiben abgedichtet.
Diese Bilder in größerem Format findet man
unter ⇒ Coachbuilt Saloon
oder unter⇒ Weymann Saloon
oder unter ⇒ Sportsman's Coupé
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