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Erklärungen

Anfangsbuchstabe W

ABC DEF GHI JKL MNO PQR STU VWX YZnum
 

Währungsbezeichnungen in Großbritannien


Bis zur Einführung der "dezimalen" Währung mit Pfund und Pence (1£ = 100p) am so genannten "Decimalication Day", dem 15. Februar 1971 war das britische Währungssystem etwas komplizierter.

Die Preisangaben vor Einführung der dezimalen Währung bestehen aus drei Notationen: Pounds - Shillings - Pence.
Beispiel: Die Angabe £120 4s 6d bedeutet 120 Pounds, 4 Shillings 6 Pennies.
Die Schreibweise variiert dabei, statt z.B. 6s 4d findet man auch 6/4, gesprochen: six and four.
Herleitung: £ von lat. librum, s von lat. solidus, d von lat. denarius.
Doch damit nicht genug des Rechnens:
1 Pound ergibt sich aus 20 Shillings, 1 Shilling ergibt sich aus 12 Pennies.
Dies reicht für die üblichen Umrechnungen.
Doch es gibt im britischen Währungsbereich weitere Begriffe, denen man hin und wieder begegnet. Wer sich dafür interessiert sei hier bedient:

NotationBezeichnungNotationBezeichnung
Farthing ("mag")1/4 Penny30 PenniesHalf Crown
Halfpenny1/2 Penny60 PenniesCrown
3 PenniesThreepenny
wenn aus Silber: ("Joey")
wenn Alu-Bronze: ("Thre'pny")
20 ShillingsPound Note ("Quid")
6 PenniesSixpence ("Tanner")20 ShillingsSovereign ("Sov")
12 PenniesShilling ("Bob")21 ShillingsGuinea

Gewichte: 3 pennies wogen 1 Ounce; £ 1 = 240 pennies wogen 5 lb (= 2,26 kg).


Wechselkurse Pfund (£) zu Reichsmark (RM) / Deutsche Mark (DM)


Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Wechselkurse von 1873 bis 1980.
Während der beiden Weltkriege (1914 - 1918 bzw. 1939 - 1945) und in den Jahren nach dem II. Weltkrieg (1946 - 1952) gab es keine offiziellen Notierungen.

JahrRMJahrRMJahrRM/DM*JahrDM
187320,56190020,72192720,39195411,73
187420,41190120,62192820,39195511,74
187520,71190220,61192920,40195611,71
187620,58190320,63193020,38195711,73
187720,67190420,61193120,52**195811,72
187820,65190520,62193214,74195911,74
187920,61190620,71193313,98196011,71
188020,65190720,78193412,80196111,265
188120,71190820,66193512,18196211,224
188220,70190920,66193612,33196311,161
188320,68191020,71193712,29196411,099
188420,61191120,71193812,17196511,165
188520,60191220,751939k.N.196611,168
188620,55191320,781940k.N.196710,971
188720,541914k.N.1941k.N.19689,555
188820,591915k.N.1942k.N.19699,376
188920,601916k.N.1943k.N.19708,736
189020,661917k.N.1944k.N.19718,496
189120,581918k.N.1945k.N.19727,979
189220,521919226,981946k.N.19736,540
189320,621920404,591947k.N.19746,049
189420,5419218155,851948k.N.19755,477
189520,591922k.N.1949k.N.19764,552
189620,60192318,901950k.N.19774,050
189720,56192420,281951k.N.19783,850
189820,64192520,411952k.N.19793,888
189920,68192620,46195311,7019804,227
* = ab 1953 DM; ** im September 1931 Abkehr vom Goldstandard;
k.N. = keine offizielle Notierung


Werkzeug


Je älter der Rover, desto weniger paßt "metrisches" Werkzeug.
Mehr zu [ ⇒ Schraubenschlüsseln ]


Weymann, Charles Terrès


(1889 - 1976) Flugpionier, Erfinder, Konstrukteur und erfolgreicher Geschäftsmann. Von ihm stammt die Weymann-Karosserie, er entwickelte aber auch ein Auspuff- und ein Vergasersystem, das weite Verbreitung fand.

Charles Terres Weymann kam am 2. August 1889 in Port-au-Prince, Haiti, als Sohn des amerikanischen Bankiers Charles W. und der Haitianerin (damals französisch) Cornélie, geb. Miot, zur Welt. Er sprach fließend Englisch und Französisch. Neben der amerikanischen nahm er 1914 auch die französische Staatsbürgerschaft an.
Weymann war Flugpionier, Geschäftsmann, Erfinder und Konstrukteur. 1916 entwarf er sein erstes Flugzeug.
Während des I. Weltkriegs flog er als Testpilot für Nieuport und wurde für seine Leistungen zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.

Nach dem Krieg nutzte er seine Kenntnisse des Flugzeug-Leichtbaus zur Herstellung leichter Kraftfahrzeug-Karosserien. 1920 erwarb er ein Patent auf eine Auspuffanlage (aspirateur Weymann) und auf ein Vergasersystem, das über 100.000 Mal verkauft wurde und mit dem 1922 73% aller in Frankreich gefertigten Automobile ausgerüstet waren.

Er eröffnete eigene Fabriken in Paris (1921), London (August 1923) und Indianapolis (1928), wo u.a. Karosserien für Stutz entstanden. Lizenzen gingen in England u.a. an Karosseriefirmen wie Harrington, Plaxton, Gurney Nutting, Martin Walker und Mann Egerton. Auch an andere namhafte europäische Karosserie-und Automobilhersteller vergab Weymann zahlreiche Lizenzen für sein patentiertes System. In seinen eigenen Fabriken entstanden vielgepriesene Karosserien, mit denen er u.a. 1925 in Paris den "Concours d'Elegance" gewann.

Ende der 1920er Jahre ging die Tendenz verstärkt zu Ganzstahlkarosserien, da man nun in der Lage war, verwindungsärmere Fahrzeuge zu bauen. Während er seine Fabriken in Paris (1930) und in Indianapolis (1931) schloß, hatte die Londoner Firma rechtzeitig auf die Fertigung von Omnibus-Karosserien umgestellt. Weymann trat 1932 aus diesem Unternehmen aus, um sich der Konstruktion von Flugzeugen und Autogiros (Tragschraubern) zuzuwenden.

Er zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, Gründe hierfür sind nicht bekannt. Man sagt, er habe 1937 geheiratet. Bis 1940 entwickelte er bei Cotal in Frankreich Getriebe, während des II. Weltkriegs setzte er seine Entwicklungen bei Ford in Poissy fort. Nach dem Krieg befasste er sich mit der Entwicklung von automatischen Getrieben und Federungssystemen. Er starb 1976 in Paris.

Zu seinen Pionierleistungen in der Luftfahrt gehören:

  • 1909 erwarb er den Pilotenschein des American Aero Club, Lizenz-Nummer 24.
  • Im August 1910 nahm er an der französischen "Circuit de l'Est air competition" teil.
  • Im September 1910 versuchte er, mit seinem Flug von Paris nach Puy de Dôme (mit einem Passagier) den Michelin-Preis zu gewinnen. Der Flug dauerte sieben Stunden, wegen schlechten Wetters musste er 10 Kilometer vor dem Ziel aufgeben.
  • 1911 nahm er im Mai mit einer Nieuport-Maschine am Flug Paris - Madrid teil, im Juni folgte der Flug Paris - Rom und im Juli war er Teilnehmer des "Circuit Européen".
  • Im November 1911 gewann er den französischen "Concours Millitaire" in Reims.
  • Ebenfalls 1911 vertrat er die USA bei der 3. Gordon Bennett Trophy in Eastchurch, England. Mit einer 100hp Nieuport-Maschine gewann er die 25 Runden (à 6 Kilometer) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von sensationellen 78.1 mph (125.663 km/h).
  • 1912 gewann er den ersten internationalen Luftfahrtwettbewerb zwischen Jersey und St. Malo mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 mph.
  • Ebenfalls 1912 nahm er an den Wasserflugzeug-Wettbewerben von Monaco, St. Malo und in Belgien teil.
  • 1913 startete er für Frankreich bei der "Schneider Trophy" in Monaco teil, schied aber wegen Motorschadens in Führung liegend aus.

Zu seinen Flugzeugentwicklungen zwischen 1929 und 1933 gehören:

  • 1929 Weymann WEL-10, Aufklärer
  • 1930 Weymann WEL-50, WEL-52, Passagierflugzeuge
  • 1931 Weymann WEL-80, Aufklärer, CTW-201, CTW-210, Tragschrauber
  • 1932 Weymann CTW-130, CTW-131, Passagierflugzeuge, CTW-200, Tragschrauber
  • 1933 Weymann CTW-66, Flugzeug für die Kolonialpolizei, CTW-100, Aufklärer, CTW-231, Passagierflugzeug
Die britische Firma, ab 24. November 1925 Weymann's Motor Bodies Ltd, produzierte, wie bereits erwähnt, in den ehemaligen Cunard Motor and Carriage Works in Putney, unter anderem Omnibuskarosserien. Hierzu ist folgendes bekannt:
  • 1928 zieht die Firma von Putney nach Addlestone um. Dort übernimmt man Gebäude in der Station Road, die von Blériot genutzt worden waren.
  • Ab 1929 werden Omnibus-Karosserien gebaut.
  • 1930 wird ein Vertrag mit AEC für Regal-Busse geschlossen. Der erste Doppeldecker entsteht.
  • 1932 wird eine neue Firma, Metropolitan Cammell-Weymann Motor Bodies Ltd, gegründet. Sie soll Busse von Weymann und von Metropolitan-Cammell - einer in Birmingham ansässigen Firma, die erst seit drei Jahren Busse baut, aber seit über 100 Jahren Eisenbahnwagen herstellt - verkaufen. Weymann profitiert von dieser Verbindung, es werden die ersten Ganzstahl-Karosserien hergestellt.
  • 1939 bis 1945 werden rund 9.000 Militärfahrzeuge gebaut, u.a. Zugmaschinen, Funkwagen, gepanzerte Fahrzeuge, Panzertransporter. Über 700 Standardbus-Karosserien werden nach einem kostensparenden Entwurf aus dem Jahr 1942 gebaut, insgesamt entstehen 1.521 Busse.
  • Ab 1945 werden für London Transport bis 1953 RT-Busse gebaut.
  • 1949 wird zusammen mit Leyland der selbsttragende Eindecker-Bus "Olympic" mit Unterflurmotor entwickelt. Bis 1957 werden davon über 1.000 Stück verkauft, vorwiegend ins Ausland.
  • Neben tausenden anderen Stahl- und Komposit-Omnibusfahrgestellen wurden bis 1960 RLH-Busse gebaut. Für London entstanden 2.138 AEC Regent RT-Karosserien.
  • Bis 1955 werden 200 Pumpenwagen auf Bedford-Fahrgestellen für die Feuerwehr gebaut. Im gleichen Zeitraum baut Weymann 325 Kommandowagen für den Zivilschutz.
  • 1957 entwickeln Weymann und Leyland den Prototyp des "Roadmaster RM3", der später allerdings von Park Royal in Serie gebaut wird. Danach entwickelt Weymann keine eigenen Buskarossen mehr.
  • 1958 bis 1965 werden 390 Taxikarosserien für Beardmore gebaut.
  • 1962 werden die letzten Oberleitungsbusse (Sunbeam MF2B) in England gebaut.
  • 1963 übernimmt Metro-Cammell die Weymann-Fabrik, 1966 wird das Werk Addlestone geschlossen.
  • 1989 wird der Omnibusbau von DAF Trucks und Opare übernommen, die Eisenbahnaktivitäten gehen an die GEC Alstrom-Gruppe. Die Fertigung der Taxi-Karosserien wird an Reliant verkauft.

Bücher zum Thema:
The Weymann Story: Part One - 1923-1945 in englischer Sprache
Von John A Senior MCIT, Alan Townsin und John Banks
Verlag: Venture Publications Ltd, 1st Edition - 2002
ISBN 1 898 432 36 8
21x30 cm, gebunden, 176 Seiten, 250 schwarz-weiß-Illustrationen
Air-Road-Sea / Addlestone: the Bleriot-Weymann-Plessey Works 1916-1988
Von J.H. Rowe; Verlag: D.M. & J.L. Barker, 1992
ISBN 0 9518 658 1 1
17x23,5 cm, broschiert, 64 Seiten, div. schwarz-weiß-Illustrationen


Weymann-Karosserie


Das Inserat aus "Motor", Berlin, Dezember 1925, preist die Vorzüge der Weymann-Karosserie an.
Auf den relativ "weichen" Fahrgestellen der damaligen Jahre erweisen sich diese aber nicht selten als Nachteil: die Holzverbindungen lösen sich, Feuchtigkeit dringt ein und langsam aber sicher verrottet die Konstruktion.

Weymanns deutsches Patent datiert vom 29. Januar 1922 und basiert auf dem französischen Patent vom 2. Februar 1921.

Weymann Patent

Die Patentschrift erläutert, daß die Verbindung des Holzgerüsts nicht starr, sondern durch Eisenbeschläge erfolgt, die "an einem der Elemente des Fachwerks festsitzen und eine oder mehrere Gelenkachsen besitzen, an welche sich die benachbarten Elemente des Fachwerks anschließen".

Weymann Patent

Die Patentschrift führt dazu aus:
"An Stelle der sonst üblichen zwei bekannten Holme, die sich auf die Längsträger des metallischen Untergestells auflegen und daran befestigt sind, sind unabhängige Querbalken a vorgesehen worden, die vorzugsweise untereinander parallel und auf den genannten Längsträgern b befestigt sind. Die Querbalken sind untereinander durch eine Täfelung oder ein Netzwerk c verbunden, welches innere Verschiebungen zuläßt, sobald die Längsträger b sich biegen oder sich windschief gegeneinander einstellen. Die Querbalken a tragen die Fußenden d der Pfosten des Wagenoberbaues. Das Fachwerk des letzteren besteht also aus einer Reihe von vertikalen parallelen Querrahmen e, die in gleichen Abständen voneinander angeordnet sein können und rechtwinklig zum metallischen Wagenuntergestell befestigt sind. Die Rahmen e sind in gleicher Weise durch Füllungen f miteinander verbunden, die derart eingerichtet sind, daß sie Verstellungen der Rahmen gegeneinander zulassen und die Wandungen des Wagenoberbaues bilden."


Wilmot-Breeden-Stabilisator


Der "harmonische Wilmot-Breeden-Stabilisator" ist im Grunde nichts anderes als die vordere Stoßstange, die die beiden vorderen Chassis-Endpunkte verbindet und an den äußeren Enden - quasi in die Stoßstange eingewickelt - beidseits Gewichte trägt. Sie sollen das Verwindungsverhalten der relativ "weichen" Chassis verbessern bzw. harmonisieren. Der Erfolg war allerdings nicht sonderlich aufregend. Erst spätere Veränderungen an der Chassis-Konstruktion brachten tatsächliche Verbesserungen.


Witze


Leider sind uns bisher keine Rover-Witze bekannt geworden. Zu Land Rover und zu Lucas sind einige zusammengestellt unter [ ⇒ Humor ], zudem sind Karikaturen etc unter [ ⇒ Der Club - Humor ] zu finden.


WMI


Abkürzung für "World Manufacturer Identifier" = Herstelleridentifikation, Teil der [ ⇒ VIN ] = Vehicle Identification Number.


 
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