Die ROVER - Historie

Die biographischen Daten

Namen mit S...

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
 

Sangster, John Young ("Jack")

John Young Sangster - besser bekannt als „Jack“ Sangster - wurde am 29. Mai 1896 in Kings Norton, Birmingham, geboren und starb am 26. März 1977 in London. Der Sohn von Charles Thomas Brock Sangster, einem Ingenieur, der als Pionier der Fahrrad- und Motorradentwicklung gilt, wurde am Hurstpierpoint College, Sussex, ausgebildet. Nach dem Abitur begann er eine Ingenieurlehre, die durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde. Während des Krieges diente Sangster im Bataillon der Stadt Birmingham, des 14. Royal Warwickshire Regimentes.

1918 trat Sangster in die Cycle Components Ltd ein, deren Geschäftsführer sein Vater war. Die Firma ist für ihre Ariel - Motorräder ab 1902 bekannt. Sangster entwarf ein kleines, preiswertes Auto, das er bauen wollte. Das Design des Autos wurde später an ROVER verkauft, wobei Sangster zu ROVER kam, um die Produktion des Autos zu leiten, das zum Modell 'ROVER Eight' wurde.

1923 kehrte Sangster in das Unternehmen seines Vaters zurück und fungierte dort bis 1930 als zweiter Geschäftsführer.

1932 ging die Components Ltd in Konkurs. Sangster kaufte die meisten Vermögenswerte des Unternehmens von den Konkursverwaltern und gründete die Ariel Motors (J.S.) Ltd. Mit Hilfe der Entwickler und Ingenieure baute er das Unternehmen auf; Männer wie Edward Turner, Val Page und Bert Hopwood gehörten dazu. Sangster entwickelte ein Motorrad mit einem 4 hp White and Poppe - Motor, das am Markt sehr erfolgreich war. Es folgten Motorräder mit 586 ccm und 992 ccm, die sich als erfolgreiche Rennmotoräder etablierten.

Sangster ergriff 1935/6 eine weitere Geschäftsmöglichkeit. Er kaufte die bankrotte Triumph Motorcycles Company für £50.000 von den Konkursverwaltern und nannte sie in Triumph Engineering Co. um. Edward Turner und Bert Hopwood von Ariel erhielten die Aufgabe, die Produktpalette von Triumph zu verbessern. Die von Turner entwickelte 'Triumph Speed Twin' mit ihrem Parallel-Zweizylinder-Motor war der Vorläufer einer Reihe erfolgreicher Triumph - Motorräder.

1944 verkaufte Sangster die Ariel Motors (J.S.) Ltd mit ordentlichem Gewinn an BSA. Und 1951 verkaufte er Triumph, ebenfalls an BSA, für £2,5 Millionen Pfund. Gleichzeitig trat er in den Vorstand der BSA, wurde 1956 nach einer Reihe von Kämpfen gegen den bisherigen Vorsitzenden, Sir Bernard Docker, Vorsitzender.

1961 trat Sangster als Vorsitzender der BSA in den Ruhestand. Er war eine wichtige und führende Persönlichkeit der britischen Fahrzeugindustrie.
1962 lehnte er die Erhebung in den Adelsstand ab und starb am 26. März 1977 an Krebs.

Savage, (Sir) Geoffrey

Geoffrey Savage ist Produktionsleiter bei ROVER. Er wird 1952 geadelt. Er stirbt 1953.

Seale, Roland

Roland Seale ist 1935 Konstruktionsleiter bei ROVER. 1960 ist er Leiter des Konstruktionsbüros.

Searle, Frank

Frank Searle ist ehemaliger Oberst des Tank Corps. In der Literatur wird oft dargestellt, er habe keinerlei Ahnung von Automobiltechnik. Dem ist aber nicht ganz so: vor dem I. Weltkrieg war er Chefingenieur der London General Omnibus Company. Aus seiner Feder stammt der Entwurf des berühmten B-Type-Omnibusses.
Nach dem I. Weltkrieg war er bei Daimler, bevor er 1928 (für drei Jahre) geschäftsführender Direktor bei ROVER wird. Er beauftragt [ ⇒ Peter Poppe ], eine einfache, mittelgroße Limousine mit Sechszylindermotor zu entwerfen ("Light Six").
Er trennt sich vom Karosseriehersteller Midland Light Car Bodies of Coventry und begründet ROVERs eigene Karosserie-Herstellung.
Im gleichen Jahr überwirft er sich mit [ ⇒ Peter Poppe ], der im September 1929 entlassen wird.
1931 geht Searle auf Geschäftsreise nach Neuseeland, um dort das neue ROVER-Werk zu besuchen. Während der Reise wird er von ROVER entlassen. Er zieht sich auf seinen Landsitz in der Nähe von Rugby zurück.

Shaw, Frank

Frank Shaw ist 1957 Leiter der Getriebeentwicklung - mit [ ⇒ Roland Seale ].

Silvester (Sylvester?), Brian

Brian Silvester (ein Teil der Literatur schreibt auch "Sylvester") ist 1957 Team-Leiter für Federungssysteme und Radaufhängung bei ROVER.

Simpson, George

George Simpson ist in leitender Funktion bei ROVER / Leyland tätig. Er ist Managing Director bei ROVER.

Sked, Gordon

Gordon Sked ist in den 1980er-Jahren ROVER-Konstrukteur.

Skeffington, David

David Skeffington fährt mit [ ⇒ Bill Bengry ] im Jahr 1962 die Rallye Lüttich-Sofia-Lüttich. Sie erzielen den 18. Platz in der Gesamtwertung, da sie einem Teamkollegen unterwegs geholfen hatten und dadurch zurückfielen.

Smith, A. B.

A. B. Smith ist bei ROVER für Produktion und Einkauf zuständig. Er wird 1956 mit [ ⇒ Robert Boyle ] geschäftsführender Direktor. 1962 steigt er zum Generaldirektor auf.

Smith, George

George Smith unterbietet den britischen 100-Meilen-Rekord für Fahrräder auf dem neuen Safety-Bicycle um 5 Minuten. Dies ist der Durchbruch für das anfänglich als "unmännlich" verlachte Rad.

Smith, Harry

Harry Smith übernimmt 1901 nach dm Tode von [ ⇒ John Kemp Starley ] die Geschäftsleitung der ROVER Cycle Company. Er ist wesentlich optimistischer als Starley. Auf den stagnierenden Fahrradmarkt reagiert er mit dem Bau von Autos.
1903 gewinnt er [ ⇒ Edmund Lewis ], der bei Daimler tätig ist, für ROVER.
Smith' Ziel ist es, die Erfolge des Massenmarktes vom Fahrrad auf das Automobil zu übertragen.
1919 kauft er [ ⇒ John Young Sangster's ] luftgekühlten 8 hp-Motor.
Er geht 1923 in Pension.

Spurrier, Sir Henry

Sir Henry Spurrier ist bei Leyland Motors. Er ist ein Freund von [ ⇒ Spencer B Wilks ]. Ab 1945 unterstützt er über Leyland ROVERs Gasturbinenentwicklung. 1966 macht er ROVER ein Übernahme-Angebot.

Starley, James K.

James K. Starley gründet 1861 mit [ ⇒ Josiah Turner ] die Coventry Sewing Machine Company - eine Nähmaschinenfabrik (keine Sähmaschinenfabrik, wie manche Quelle behauptet).
Er wurde 1830 in Sussex geboren, ist mit Jane Todd verheiratet und ein Onkel von [ ⇒ John Kemp Starley ].
Er macht zunächst eine Gärtnerlehre, lernt dann aber in der technischen Schiffswerkstätte bei John Penn in Lewisham, South London, die Technik kennen. Dieser John Penn hatte seiner Frau eine teure Nähmaschine geschenkt, die bereits nach kurzer Zeit defekt war. James Starley fand sehr schnell den Fehler heraus und verbesserte die Mechanik der Maschine entscheidend. Penn kannte den Hersteller der Maschine - Josiah Turner.
James Starley wurde für dessen Londoner Betrieb eingestellt.
1870 gründet James Starley mit [ ⇒ William Hillman ] zusammen die Firma Ariel Cycles.
1876 erhält er ein Patent auf ein Dreirad, 1877 ein Patent auf das Differential des Dreirads.
 
Weiterführende Literatur: Geoffrey Williams, Wheel within Wheels, London 1966 (Roman über James Starley).

Starley, John Kemp

John Kemp Starley tritt 1870 in die Fahrradfabrik seines Onkels, [ ⇒ James K. Starley ], in Coventry ein.
Er wurde 1855 in Walthamstow, Essex (nördlich von London), geboren. Sein Vater ist Gärtner. 1876 heiratet er Abigail Statham, Tochter eines Posametrie-Fabrikanten in Coventry. Aus der Ehe gehen 10 Kinder hervor. Die Familie wohnt in Spon End, 10 Gloucester Street, später in Barrs Hill House in Nauls Mill.
Er ist sehr religiös und veröffentlicht die Starley-Bibel, bei der das Neue Testament am Anfang des Buches steht. Er unterstützt die Heilsarmee und ist Präsident der YMCA (Young Men's Christian Association, entspricht dem CVJM). Für die Liberalen sitzt er im Stadtrat.
1877 gründet er mit [ ⇒ William Sutton ] eine Fahrradfabrik. Er entwickelt den "Coventry Chair", einen pedalbetriebenen Rollstuhl.
1886 bringt er sein "Starley Safety Cycle" mit rautenförmigen Rahmen, von der Lenkstange aus zu betätigende Bremse, Übersetzungsgetriebe am Hinterrad und Kettenantrieb. Das Rad wird zunächst als "unmännlich" verachtet. Der Durchbruch kommt, nachdem [ ⇒ George Smith ] den britischen 100-Meilen-Rekord um 5 Minuten unterbietet.
Das Fahrrad, das wir in dieser Form heute noch kennen, hat sich durchgesetzt. 1908 wird auf der Olympiade in London jedes Rennen mit einem ROVER-Rad gewonnen.
1888 entwickelt John Kemp Starley ein Elektromobil. Es wird in Deauville/Frankreich getestet, da man in England nur dann schneller als 4 mph fahren darf, wenn ein Mann mit roter Flagge vorausgeht.
1896 erhält er anläßlich der Umwandlung der J. K. Starley & Co zur Aktiengesellschaft Rover Cycle Company eine Abfindung von 100.000 Pfund.
John Kemp Starley stirbt 1901 im Alter von 46 Jahren.

Starley, John Kemp jun. ("Jack")

John Kemp Starley jun. - zur Vermeidung von Namensverwechslungen allgemein nur "Jack" genannt - tritt 1892 direkt nach dem Schulabschluß in die Firma des Vaters ein.
Nach dem Tod des Vaters wird er 1901 stellvertretender Werksleiter der ROVER Cycle Company.
Im Januar 1929 - bis dahin hört man wenig von ihm - wird er von [ ⇒ Searle ] während einer Geschäftsreise entlassen und kehrt aus Australien nicht mehr zu ROVER zurück. Er erhält eine Abfindung in Höhe von £ 4.500.

Starley, William

William Starley ist ein Sohn von [ ⇒ James Starley ] und führt nach dessen Tod die Fahrradfabrik fort. Auch er meldet etliche Patente an, ist aber insgesamt nicht so innovativ wie [ ⇒ J. K. Starley ].

Stewart, Jackie

Jackie Stewart war als Fahrer des Gasturbinenwagens von Rover-BRM in Le Mans vorgesehen.

Stokes, Sir Donald

Sir Donald Stokes, ab 1969 Lord Stokes, Aufnahme aus 1970

Donald Stokes tritt 1930 als Ingenieur in die Leyland Motors Ltd. ein, ein Unternehmen, das vorwiegend Schwerlastwagen produziert.
1946 wird er Direktor der Exportförderung, dann Direktor der Exportabteilung. 1949 wird er Verkaufsdirektor und 1960 Generaldirektor von Scammel Lorries, einer Tochtergesellschaft. 1963 ist es Kaufmännischer Direktor von Leyland (nach der Eingliederung von Triumph), dann Generaldirektor.
Nach der Fusion mit ROVER 1967 schlägt er vor, [ ⇒ Spencer B. Wilks ] zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit zu machen. 1967 genehmigt er zusammen mit [ ⇒ John Barber ] die vorläufigen Pläne für ROVERs P8-Projekt.
Nach der Fusion von Leyland und der BMC zur British Leyland Motor Corporation (BLMC) im Mai 1968 wird er zum Generaldirektor des neuen Konzerns und, nach dem Rücktritt von [ ⇒ Sir George Harriman ], Präsident.
Im Januar 1969 wird er geadelt.
1974 muß er die Regierung um eine Finanzhilfe - besser gesagt: die Rettung - für British Leyland bitten.
 
1970 führt Auto, Motor uns Sport (Heft 4/1970) ein aufschlußreiches [ ⇒ Interview mit Lord Stokes ].

Strang, Charlie

Charlie Strang ist Chefingenieur bei Mercury Marine, USA. Er erhält von [ ⇒ Martin-Hurst ] einige 2,5-Liter-Land-Rover-Diesel für Tests.

Sudbury, W. D.

Sudbury stammt aus Matlock. Er ist Vorsitzender einer Aktionärsversammlung bei ROVER Anfang 1928 ("Akionärsaufstand"). Er wird bei ROVER Direktor, hat aber wenig Qualifikation zur Leitung einer Automobilfabrik. Nach [ ⇒ Wyleys ] Rücktritt wird er Vorsitzender. Er holt [ ⇒ Frank Searle ] zu ROVER.

Sutton, William

William Sutton gründet 1877 mit [ ⇒ John Kemp Starley ] eine Fahrradfabrik.

Swaine, Jack

Jack Swaine erledigt 1930 zahlreiche Design-Arbeiten für [ ⇒ Maurice Wilks ], nachdem [ ⇒ Robert Boyle ] zu Morris gegangen war.
Er entwirft zwei neue Motoren: einen 60°-V8 und einen 90°-V6 mit Nockenwelle in der Mitte, hängenden Einlaß- und seitlichen Auslaß-Ventilen. Der V6 wurde als Prototyp gebaut, ging aber nicht in Produktion. Der V8 wurde nicht verwirklicht.
Nach dem II. Weltkrieg setzt er [ ⇒ Maurice Wilks' ] Ideen in die Tat um:
"Drüben in Chesford - übrigens ein hervorragendes Plätzchen zum Arbeiten - entwarf ich zunächst einmal den Motor für das M-Modell, dann gingen wir daran, die Motoren mit geneigten Zylinderköpfen für Nachkriegsautos zu Ende zu führen, die ich ursprünglich vor dem Kriege für einen Sechszylindermotor konzipiert hatte."
1955 entwickelt er den 3-Liter-Motor für den "P5".
1956 ist Swaine für die gesamte Motorenentwicklung bei ROVER verantwortlich.

 
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

© 2021-2025 by ROVER - Passion / Michael-Peter Börsig